Beschreibung
Sterben, Tod und Trauer sind keine substanzielle Leiberfahrungen oder anthropologisch vordefinierte Verhaltensmechanismen. Tatsächlich handelt es sich um Wissensbestände und darauf bezogene Praktiken, die als bloß vermeintliche ›Natur des Menschen‹ verinnerlicht werden. Das Ende des Lebens ist weit mehr als das biologisch-reduktionistisch interpretierte Ende der Funktionstüchtigkeit des menschlichen Körpers; die entscheidenden Prozesse spielen sich nicht unabhängig von Sinnsetzungen und Aushandlungen ab. Vielmehr ist das, was gesellschaftlich als Tod verstanden wird, das Produkt einer epistemologischen Debatte, die sich permanent im Wandel befindet.
über die Autoren
Thorsten Benkel (Dr. phil.) ist Soziologe und arbeitet als Akademischer Rat an der Universität Passau.
Matthias Meitzler, M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Passau und Guest Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Er hat Soziologie, Psychoanalyse und Neuere Geschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main studiert.